Von Flensburg bis Lübeck vernetzt Ensemble Connect MusikerInnen, Genres und Kulturen aus verschiedenen Kontinenten. Das Ensemble, bestehend aus Pianistin Ninon Gloger, Oud-Spieler Shaul Bustan, Percussionist Arian Robinson und Cellistin Nora Karakousoglou, vereint Einflüsse und Ideen zu einzigartigen, genreübergreifenden Werken.
Gemeinsam bringen sie Kultur in mittelgroße Städte Schleswig-Holsteins, fördern kreative Vielfalt und beleben die Region mit experimentellen Klängen und innovativer Musik. Durch strukturierte Improvisation entstehen Werke, die die kulturellen Hintergründe der Mitglieder zu einem ästhetischen Ganzen verweben.
15.06.25 – 17:00
Internationale Bildungsstätte Jugendhof, Scheersberg
22.06.25 – 17:00
Ehemalige Synagoge, Friedrichstadt
13.07.25 – 17:00
Domschule, Schleswig
Durch die immer intensivere Zusammenarbeit mit Ensembles, MusikerInnen und Veranstaltungsinstitutionen in Schleswig-Holstein entstand eine Verbindung zwischen Kiel, Lübeck, Flensburg und Eckernförde, die um die Jahreswende 23/24 zum „Netzwerk Neue Musik SH“ wurde. Viele der hier Musizierenden sind zugleich VeranstalterInnen und KomponistInnen.
Aus dieser Neuformierung hat sich Ensemble Connect gebildet, das nicht nur Schleswig-Holstein geografisch verbindet, sondern auch Genres und Kulturen mehrerer Kontinente miteinander verschmelzen lässt, um die gesamte Region zu bereichern. Ziel ist die Etablierung eines Schleswig-Holstein Ensembles auf Bundesebene mit zunehmender internationaler Präsenz, um das Musikgeschehen zu beeinflussen und den Gedanken der Verbindung zu verbreiten.
Die vier MusikerInnen, die Pianistin Ninon Gloger, der Oud-Spieler Shaul Bustan, der Percussionist Arian Robinson und die Cellistin Nora Karakousoglou, verbinden ihre Einflüsse in einem Ensemble, indem sie Kompositionsaufträge an die Mitwirkenden vergeben. verbinden ihre Einflüsse in einem Ensemble, indem sie Kompositionsaufträge an die Mitwirkenden vergeben. Jede/r der Ausführenden bringt das Gerüst eines Werkes mit, das von den anderen ausgefüllt wird. Im Zuge dessen diskutieren wir Stilistiken und Tonsprache aus den verschiedenen kulturellen Hintergründen und Erfahrungen und kombinieren sie zu einem ästhetischen Ganzen. Der Kompositionsauftrag hält sich auf diese Weise in einem günstigeren Rahmen, da nicht ein Werk von einer Person allein geschaffen wird.
Wir bringen Kultur in mittelkleine Städte in Schleswig-Holstein, um die Region zu stärken und kulturelle Nachhaltigkeit zu fördern. Auf lange Sicht entwickelt sich die ländliche Region ohne experimentierfreudigere Einflüsse, die wir auch aus Metropolregionen mitgebracht haben, zu einer Mainstreamwüste. Diversität, Offenheit und kulturelle Bildung sind die Pfeiler einer toleranten Gesellschaft.
Als freiberufliche/r SolistIn ist man für Konzerte oft lange unterwegs und muss teilweise sogar in andere Länder fliegen. Es ist von maßgeblichem ökologischem Nutzen, vor der Haustür eine kulturelle Szene zu etablieren.
Daniel Sorour (Künstlerische Leitung) hat das Cello gewählt, weil es in seinen Augen noch immer unerforscht und frei zu belegen ist. Im 20. Jahrhundert etablierte sich das Cello als solistisches Musikinstrument. Die Wiedergabe von eigens für das Cello komponierten Werken nahm zu. Für Daniel Sorour ist es genauso spannend, Stücke zu spielen, die gerade nicht für das Cello komponiert wurden. Die Trompete wurde aus der Klassik in den Jazz gezogen. Die E-Gitarre war maßgeblich an der Entwicklung des Rock beteiligt. Der Synthesizer wurde von Techno und Pop belegt. Das Cello kann diese Wege nach Meinung von Sorour auch beschreiten. Die klassischen Werke und Neue Musik sind daher ein genauso wichtiger Punkt im Schaffen von Daniel Sorour, wie das Erforschen neuer Wege und Improvisation sowie Komposition. Seit 2019 kuratiert Sorour zwei Konzertreihen in Lübeck: “Neue Musik im Ostseeraum” konzentriert sich auf zeitgenössische Klassische Musik und deren Pendants im 18. und 19. Jahrhundert. “Schall und Raum” widmet sich der Verbindung von bildender Kunst und elektronischer Musik.
Ninon Gloger (Klavier) studierte klassische Musik in Lübeck und „Contemporary Music“ in Belgien/Leuven und erhielt wichtige Impulse in Meisterkursen mit George Crumb, Elisabeth Leonskaja, Konrad Richter und Walter Levin. Sie konnte mit Künstlern wie Corinna Harfouch, Ulrich Tukur, Kolja Blacher, Rainer Kussmaul und Gustav Rivinius zusammenarbeiten. Als vielseitige Musikerin spielt sie bei Festivals wie dem Ultraschall Festival Berlin, Eclat Stuttgart, Poznan Spring Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem Schleswig-Holstein Musikfestival. 2022 war sie gemeinsam mit Ulrich Tukur und Angelika Thomas bei der Lesung zu Fotografien von Katharina John zum Jakobsweg „Am Ende des Weges ein Fest“ zu erleben, im September 2023 wird sie mit Charly Hübner und Caren Miosga bei der Bühnenfassung der „Jahrestage“ von Uwe Johnson im St.-Pauli-Theater Hamburg und in Neustrelitz auf der Bühne stehen. Als Orchesterpianistin war sie u.a. mit dem Bayrischen Rundfunk, den Wiener Symphonikern, dem Saarländischen Rundfunk, der Dresdner Philharmonie und als Cembalistin mit dem Orchester des SHMF zu hören. Ihr Interesse gilt neben der Kammermusik insbesondere der Neuen Musik. So ist sie Gründungsmitglied und Pianistin des RADAR Ensemble und des Klangrauschen Ensemble und war zu Gast bei renommierten Ensembles Neuer Musik. Mit ihrer Formation „Triologue“ konnte sie zudem mit Eigenkompositionen und Musik im Bereich Jazz/World/Avantgarde etliche Auszeichnungen erlangen und war zuletzt bei „Jazz Baltica“ zu hören. 2011 gründete sie die Konzertreihe „KLANGRAUSCHEN – musik für neugierige ohren“, die das Lübecker Musikleben um eine spannende Komponente zeitgenössischer Musik bereichert. Als Dozentin hat Ninon Gloger vielfältige Erfahrungen: im Rahmen von Improvisations- und Kompositionsworkshops bei „chiffren“ (Kiel) und “NDR – Das Neue Werk“, als Dozentin für Klavier beim Landesjugendensemble SH, als Klavierpädagogin an der Lübecker Musikschule als auch als Korrepetitorin im Bereich Violine/Viola, wo sie bis 2018 an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und seit 2019 an der Musikhochschule Lübeck tätig ist. 2023 wird sie neben der Johnson-Produktion auch die musikalische Leitung für „Mutter Courage“ von B.Brecht am Theater Kiel übernehmen und zudem im NDR Hannover und bei Klangrauschen Lübeck zu hören sein.
Geboren 1983 in einem kleinen Kibbuz in der Negev-Wüste im Süden Israels, wuchs Shaul Bustan (Oud) zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen auf – der persischen Herkunft seiner Mutter und dem osteuropäischen Hintergrund seines Vaters. Das hat ihn nicht nur persönlich geprägt, auch musikalisch ist er stets ein Reisender zwischen den Kulturen und Genren. Seine Tonsprache erzählt dabei sowohl von seiner Herkunft als studierter Komponist der Klassischen Musik als auch seinem Virtuosität als Oud-Spieler, der orientalischen Kurzhalslaute, auf der er improvisierend auch mühelos Elemente des Jazz in seine Klangsprache einfließen lässt. So schafft er höchst originelle und dennoch sehr geschmeidige Hörerlebnisse, welche die Verbindung zwischen Orient und Okzident deutlich lebendig werden lassen. Shaul absolvierte sein Masterstudium in Komposition an der Jerusalem Academy of Music and Dance im Jahr 2009. Seine Musik umfasst verschiedene Genres, von Oper und Kammermusik über Orchesterstücke bis hin zu Musik für Film, Theater und Tanz. Er hat mit internationalen Orchestern und Ensembles wie dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Sinfonieorchester Wuppertal, dem EOS Kammerorchester Köln und dem Tiroler Ensemble für Neue Musik zusammengearbeitet. Im Jahr 2023 präsentierte Shaul sein neues Stück “Winter” als Oud-Solist zusammen mit dem Deutschen Kammerorchester Berlin im Großen Saal der Berliner Philharmonie. Seit 2011 lebt Shaul in Deutschland. Neben seiner Tätigkeit als Komponist für verschiedene Projekte ist er musikalischer Leiter des Ensemble Flensburg, das sich auf grenzüberschreitende kommunikative Neue Musik konzentriert. Er tritt auch regelmäßig mit seinem Trio in ganz Deutschland auf, darunter bei Auftritten beim Schleswig-Holstein Musik Festival und im Französischen Dom in Berlin.
Arian Robinson (Perkussion) ist ein vielseitiger Perkussionist, der für seine dynamische Herangehensweise an das Trommeln bekannt ist. Ursprünglich aus Phoenix, USA, brachte er seinen reichen Hintergrund im professionellen Jazz und Rock/Pop nach Deutschland, um Neue Musik zu studieren. Er zieht Inspiration aus westafrikanischen und nordindischen Trommeltraditionen und arbeitet daran, das Drumset als Soloinstrument in der zeitgenössischen klassischen Musik zu etablieren.
Nora Karakousoglou (Violoncello) ist eine angesehene Cellistin, Lehrerin und Beraterin. Ursprünglich aus Griechenland stammend, begann sie ihre musikalische Ausbildung in ihrem Heimatland und setzte sie in Frankreich fort. 2016 schloss sie ihr Studium mit einem Doktortitel in Cellospiel an der University of Texas in Austin ab. Zu ihren Lehrern gehören renommierte Persönlichkeiten wie Phoebe Vallinda, Stephanos Vassiliadis und Philippe Muller. Karakousoglou hat sowohl als Solistin als auch in Zusammenarbeit mit Orchestern in den USA und Europa beeindruckende Auftritte absolviert. Sie hat in Kammermusikensembles mit Musikern wie Joseph Silverstein und Lynn Chang gespielt und in zahlreichen Produktionen mit Local Opera Local Artists (LOLA) mitgewirkt. Zudem hat sie mit Komponisten wie Peter Stopschinski und Graham Reynolds zusammengearbeitet und war in Duo-Konzerten mit der Geigerin Sonja Larson zu hören. Als gefragte Continuo-Spielerin ist sie Mitglied des Bach Cantata Project und des Early Music Ensemble an der Butler School of Music. Dort trat sie bei der US-Premiere des Cello-Konzerts in A-Moll von N. Porpora auf. Mit über 20 Jahren Unterrichts- und Coaching-Erfahrung arbeitet Karakousoglou weiterhin mit privaten Schülern und entwickelt Lehrpläne für Schulen und Lehrer. Sie hat Synapsis Coaching gegründet, um Musiklehrer zu unterstützen und ihnen zu helfen, über die traditionellen Grenzen des Musikunterrichts hinauszuwachsen und sinnvolles, müheloses Lehren zu meistern.
Shaul Bustan
24960 Glücksburg
E-mail: [email protected]
Shaul Bustan
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